Personengesellschaften, Freie Berufe und Kleingewerbetreibende

Spezifische Quellen im Bereich Finanzdaten für Personengesellschaften, Freie Berufe und Kleingewerbetreibende finden Sie weiter unten

Für diese Unternehmen besteht in der Regel keine Veröffentlichungspflicht für Finanzdaten.

Freie Berufe und Kleingewerbetreibende

Typische freie Berufe sind qualifizierte Dienstleistungsberufe wie Ärzte, Anwälte, Architekten oder Unternehmensberater. Der Eintrag in das Handelsregister ist freiwillig und aufgrund der mit dem Eintrag anfallenden Pflichten eines „vollen Kaufmanns“ eher unwahrscheinlich.

Im Gegensatz dazu sind alle, deren Tätigkeit den Bereichen Produktion und Han­del zuzurechnen ist, typischerweise Gewerbetreibende. Einzige Ausnahme: Wer mit seinem Gewerbe im Jahr nicht mehr als 25.000 € Gewinn oder nicht mehr als 260.000 € Umsatz macht, ist Kleingewerbetreibender und nicht zum Eintrag in das Handelsregister verpflichtet.

Personengesellschaften

  • Einzelunternehmung
  • Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts (GbR)
    Die GbR als Gesellschaftsform ist erlaubt für freiberufliche Unter­nehmen und Kleingewerbebetriebe. Übersteigt der Umsatz einer ge­werblichen GbR die 260.000 €, so wird sie zur Personenhandelsge­sellschaft (OHG) und damit registerpflichtig. Auch die GbR, die sich freiwillig ins Handelsregister eintragen lässt, wird automatisch zur OHG.
  • Offene Handelsgesellschaft (OHG)
  • Partnerschaftsgesellschaft (PartG), das Pendant zur OHG bei freien Berufen. Die Partnerschaftsgesellschaft muss im Partnerschaftsre­gister beim zuständigen Amtsgericht eingetragen werden.
  • Kommanditgesellschaft (KG)
    Wird der Kreis der persönlich haftenden Gesellschafter der OHG um Gesellschafter erweitert, die nicht mit ihrem vollen Privatvermögen, sondern nur mit ihrer Gesellschaftseinlage haften, so entsteht eine Kommanditgesellschaft (KG). Ist der persönlich (also mit seinem vollen Privatvermögen) haftende Gesellschafter der KG eine GmbH, so heißt das Ganze GmbH & Co. KG. Die gesetzliche Kontrolle der GmbH & Co. KG ist inzwi­schen der GmbH angeglichen worden.

Die verfügbaren Quellen für Finanzdaten sind aufgrund der fehlenden Offenle­gungspflicht sehr begrenzt. Die Basisinformationen über ein Unternehmen aus dieser Kategorie lassen sich in der Regel durch Kreditbe­richte von Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform, Dun & Bradstreet oder Bürgel ergänzen. Beispieldokumente für Kreditberichte können auf den Internetseiten dieser Anbieter eingesehen werden. Zusätzlich zu den Basisinformationen, finanz- und personenbezogenen Daten enthalten Kreditberichte eine Bewertung der Bonität über den sogenannten Boni­tätsindex. Dieser Index wird je nach Anbieter aus einer Kombination (mathemati­scher Algorithmus) verschiedener Merkmale errechnet.

Beispiel: Creditreform-Bonitätsindex

Der Creditreform-Bonitätsindex ergibt sich durch die Kombination von 15 bonitätsrelevanten Merkma­len (von der Liquidität über den Umsatz und die Eigenkapitalstruktur bis hin zur Zahlungsweise des Unternehmens und Strukturmerkmalen wie beispielsweise der Rechtsform sowie branchenanalytischen Vergleichswerten), die unterschiedlich stark gewichtet werden.

Die Einschätzung des Bonitätsrisikos wird im Creditreform-Bonitätsindex mit einer dreistelligen Zahl ausgewiesen. Die Ziffern entsprechen dem gängigen No­tensystem (von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend). Die zweite und die dritte Ziffer erlauben eine genauere Differenzierung der Beurteilung.

Derzeit sind ca. 3,9 Mio. Unternehmen (Freiberufler, Gewerbetreibende und im Handelsregister eingetragene Unternehmen) von Kreditauskunfteien erfasst. Nicht erfasste Unternehmen oder nicht aktualisierte Datensätze werden auf Anfrage neu recherchiert.

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Spezifische Quellen im Bereich Finanzdaten für Personengesellschaften, Freie Berufe und Kleingewerbetreibende: Kreditberichte

Creditreform

Das Portal FirmenWissen (www.firmenwissen.de) bietet neben den unter Basisinformationen bereits beschriebenen Firmenprofilen auch den Zugriff auf Bonitätsauskünfte/Kreditberichte für Unternehmen in Europa.
Abonnenten können über www.creditreform.de auf die Kreditberichte zugreifen. (Abonnement nicht erforderlich)

Dun & Bradstreet

D&B Access for Internet (DBAI) ist das Portal von Dun&Bradstreet, über das Abonnenten auf Bonitätsauskünfte/Kreditberichte für Unternehmen aus der ganzen Welt zugreifen.  Details zum Inhalt finden Sie hier.
Auf der amerikanischen Webseite von Dun & Bradstreet können auch Nichtmitglieder Bonitätsauskünfte mit Kreditkarte erwerben, näheres dazu unter www.dnb.com.

Bürgel

Bürgel Wirtschaftsinformationen bietet für Abonnenten Bonitätsauskünfte zu über 3,9 Millionen deutschen Unternehmen. Über Kooperationspartner in Europa und Nordamerika stehen auch Profile aus anderen Ländern zur Verfügung.

Kreditschutzverband KSV

Die KSV-Wirtschaftsdatenbank liefert Detailinformationen zu über 350.000 Firmen in Österreich. Darüberhinaus ermöglicht der Internetzugang www.ksv.at den Abruf von Wirtschaftsinformationen aus vielen osteuropäischen Ländern durch die Zusammenarbeit mit der Coface Intercredit Holding AG, näheres zu Coface finden sie hier.

Der Kreditschutzverband bietet die Zugangsmöglichkeit per Kreditkarte ohne Jahresgebühr und Mitgliedschaft.