Zur Beantwortung der Frage, welche Unternehmen zu einem Konzern oder einer Firma gehören, gibt es eine Reihe von Quellen.
- Geschäftsbericht
- Spezialdatenbanken (Hoppenstedt: Konzernstrukturen, Dun & Bradstreet: Who owns whom)
- Firmendatenbanken wie Markus, Hoppenstedt Firmendatenbank
- Kreditbericht
- Presse
- Anruf bei der Öffentlichkeits-/Presseabteilung des Unternehmens
Geschäftsbericht
Die notierten Aktiengesellschaften publizieren die in die konsolidierte Konzernbilanz aufgenommen Töchter im Anhang ihres Jahresberichtes. In den Konsolidierungskreis werden allerdings nicht alle Tochterunternehmen aufgenommen. Meist sind es nur die Firmen, an denen die Muttergesellschaft indirekt oder direkt die Mehrheit der Stimmrechte hält, wohingegen Tochterunternehmen von insgesamt untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht konsolidiert werden. (Konsolidierung und Konzernabschluss sind in den §§ 290-299 des HGB geregelt)
Spezialdatenbanken
Es gibt verschiedene Datenbanken und Publikationen, über die sich Konzernstrukturen recherchieren lassen, z.B. Hoppenstedt „Konzernstrukturen“, Commerzbank „Wer gehört zu wem“ oder Dun & Bradstreet „Who owns whom“. Die Informationen sind hier meist nur für Großkonzerne bzw. große Aktiengesellschaften verfügbar.
In diesen Quellen werden die Informationen zur Konzernverflechtung in Textform oder grafischen Diagrammen angeboten. Sie ermöglichen einen schnellen Überblick, wo genau ein Unternehmen im Konzern aufgehängt ist und wie hoch die Beteiligung der jeweiligen Mutter ist.
Firmendatenbanken/ Kreditberichte
Die Geschäftsberichte und Spezialdatenbanken liefern nur Informationen zu Beteiligungen großer Gesellschaften, aber auch kleine GmbHs besitzen oft mehrere Tochterfirmen. In diesem Fall kann man auf Firmendatenbanken zurückgreifen, wobei zu beachten ist, dass hier nur direkte Töchter dargestellt werden.
In den Profilen der Markus Datenbank von Bureau van Dijk werden meist die Tochterunternehmen einer Firma aufgeführt. Die Informationen in dieser Datenbank werden zum größten Teil von Creditreform geliefert, so finden sich die Angaben zu den Tochterunternehmen auch in den Kreditberichten von Creditreform, und analog in den Kreditberichten der anderen Anbieter wie Dun & Bradstreet / Bürgel.
Presse/ Anruf beim Unternehmen
Je nach Stand der Datenbank sind Unternehmenskäufe oder -verkäufe und Umstrukturierungen noch nicht berücksichtigt. Muss die Recherche den aktuellen Stand wiedergeben, ist ein Blick in die Presse oder ein Anruf beim Unternehmen unumgänglich.
Spezifische Quellen für Konzernstruktur/Beteiligungen
Hoppenstedt „Konzernstrukturen“
Der Verlag Hoppenstedt vertreibt die Publikation Hoppenstedt „Konzernstrukturen“ über einen Internet-Zugang. Zu den bedeutendsten Konzernen bzw. Firmengruppen in Deutschland werden Informationen zu allen Verflechtungen und Beteiligungen dargestellt. (NB: Dies ist das Nachfolgeprodukt von „Konzerne in Schaubildern“.) Internet: www.hoppenstedt-konzernstrukturen.de/
Dun & Bradstreet “Who owns whom”
Diese Publikation von Dun & Bradstreet ist über die D&B-eigenen Plattformen „Who Owns Whom“ oder “Family Tree Finder” bzw. über die Online Datenbank Dialog recherchierbar. Dun & Bradstreet Who owns whom oder Family Tree Finder oder über die Online-Datenbank bei Dialog, File 522
Portal wer-zu-wem
Der Verlag/ Dienst wer-zu-wem.de zeigt die Verflechtung von 12000 Unternehmen in Deutschland aus den Bereichen Handel, Dienstleistung und Industrie auf. Die Daten stehen sowohl auf dem Portal zur Verfügung, als auch in verschiedenen Versionen als Download / CD-ROM.
Firmendatenbanken
Die Firmendatenbanken der Creditreform via Bureau van Dijk / Markus bzw. das Portal FirmenWissen oder die Firmendatenbank vom Hoppenstedt Verlag.
Kreditberichte
z.B. von Bürgel, Creditreform, Dun & Bradstreet, diese werden hier eingehend beschrieben.
Commerzbank “Wer gehört zu wem”
Die bekannte Publikation „Wer gehört zu wem“ von der Commerzbank wurde Ende 2010 eingestellt. Die CD-ROM erschien im November 2010 zum letzten Mal. Die CD-ROMs mit den historischen Daten von 2000 – 2010 können bei der Firma picoware bestellt werden.